Zahnkliniken und Zahnarztzentren

Tumoren

Unterthemen

Fibrom

Fibrom der Zunge
Fibrom der Wangenschleimhaut
Periostales Fibrom am Alveolarfortsatz des Oberkiefers mit Verdrängung der Nachbarzähne

Geschwulst oder Hyperplasie des Bindegewebes mit scharfer Begrenzung. Das weiche Fibrom ist zellreich und faserarm, das harte Fibrom besteht vorwiegend aus kollagenen Fasern.

Symptomatik:

Langsames, verdrängendes Wachstum, das nach Erreichen einer gewissen Größe zum Stillstand kommen kann. Abgrenzung gegenüber dem gesunden Gewebe meistens durch eine Kapsel. Gelegentlich ist auch eine diffuses Wachstum ohne Kapsel vorhanden.

Die Fibrome der Haut oder Mundschleimhaut können breitbasig der Oberfläche aufsitzen oder gestielt sein. Die Oberfläche ist glatt. Bei mechanischen Läsionen kann es zu einem Ulkus kommen. Mundschleimhautfibrome finden sich am häufigsten an der Wangenschleimhaut, an der Gingiva in der Zunge und am Gaumen.

Differenzialdiagnose:

Myxome, Lipome, Fremdkörpergranulome, Reizfibrome, Speicheldrüsentumoren, Neurofibrome.

Therapie:

  • Exzision mit der mit der über dem Tumor gelegenen Schleimhaut- oder Hautdecke.
  • Defektdeckung durch Vernähen der mobilisierten Wundränder. Eine Lappenplastik ist in der Regel nicht erforderlich.
  • Am harten Gaumen und am Alveolarfortsatz kann die Wundfläche über die freie Granulation heilen.

Nicht ossifizierendes Fibrom des Kiefers

Nicht ossifizierendes Fibrom in beiden aufsteigenden Ästen des Unterkiefers

Zentraler Knochentumor, der nur selten im Kieferbereich und häufiger in den Epiphysen der langen Röhrenknochen vorkommt.

Symptomatik:

Selten Auftreibung des Kieferknochens.

Im Röntgenbild polyzystische Aufhellung ohne periostale Reaktion.

Differenzialdiagnose:

Zysten, andere osteolytische Tumoren, wie zentrales Riesenzellgranulom, eosinophiles Granulom, odontogene Tumoren, Chondrom, Sarkom.

Therapie:

  • Ausschälung.
  • Gegebenenfalls Ausfüllung der Höhle mit Knochenersatzmaterial

Ossifizierendes Fibrom des Kiefers

Großes ossifizierendes Fibrom, das vom rechten aufsteigenden Ast bis zur linken Prämolarenregion reicht.
Großes ossifizierendes Fibrom, das vom rechten aufsteigenden Ast bis zur linken Prämolarenregion reicht.
Ossifizierendes Fibrom im linken Unterkiefer

Knochentumor mit osteoidem Gewebe, der ausschließlich im Schädelknochen, insbesondere in den Kieferknochen, vorkommt.

Symptomatik:

Auftreibung des Alveolarfortsatzes oder des Kiefers. Die Zähne können verdrängt und gelockert werden.

Das Röntgenbild zeigt entweder eine scharf begrenzte Aufhellung, deren Ränder meistens gelappt sind, oder eine polyzystische Zeichnung. Bei stärkerer Hartsubstanzbildung ist eine diffuse oder fleckenhafte Verschattung innerhalb der Aufhellung erkennbar. Daneben gibt es auch eine diffuse Verschattung.

Differenzialdiagnose:

Osteom, Osteosarkom, hartsubstanzbildende odontogene Tumoren, verkalktes Chondrom, Morbus Paget, fibröse Dysplasie.

Therapie:

  • Bei gut abgegrenzten Tumoren Ausschälung und Auffüllung des Knochendefekts mit einem Knochenersatzmaterial.
  • Bei Formen mit intensiver Hartsubstanzbildung modellierende Osteotomie.
  • Bei unscharf abgegrenzten Tumoren Resektion im Gesunden durch Segmentresektion des Kiefers oder periphere Osteotomie. Ersatz des Knochens durch Knochentransplantation.
Reichlich Knochenproduktion. Verdrängung der Zähne 33, 34 und 35. Milchzahnpersistenz 73. Die durchgebrochenen unteren Frontzähne sind nach rechts verdrängt. 45 hat keinen Platz zum Durchbruch.
Umschriebenes ossifizierendes Fibrom mit polyzystischer Zeichnung. Die Veränderung erscheint als Aufhellung, weil der tumoreigene Knochen noch nicht genügend kalzifiziert ist.
Ossifizierendes Fibrom des linken Oberkiefers mit deutlicher Knochenauftreibung
Vom behandelnden Zahnarzt wurde der Tumor übersehen, obwohl er in der neu angefertigten Prothese eine deutlich erkennbare Impression hinterlassen hat
Dichte linksseitige Verschattung der Kieferhöhle und des Oberkiefers

Desmoplastisches Fibrom

Aggressive Fibromatose des Knochens.

Symptomatik:

Auftreibung des Kiefers mit Verdrängung der Zähne.

Im Röntgenbild unscharf begrenzte Aufhellung.

Differenzialdiagnose:

Osteosarkom.

Therapie:

  • Segmentresektion des Kiefers.
  • Ersatz des Kiefersegments durch Knochentransplantation.

Histiozytom

Aus Fibroblasten und Histiozyten aufgebauter benigner Tumor.

Symptomatik:

Der relativ seltene Tumor kommt in der Gesichtshaut und in der Mundschleimhaut vor und bildet unscharf abgegrenzte weiche Knoten.

Differenzialdiagnose:

Fibrom, Lipom, Myxom, Speicheldrüsentumoren, Fremdkörpergranulom, Granuloma teleangiectaticum.

Therapie:

  • Exzision.

Myxom

Lokal aggressiv wachsender, schleimbildender Tumor, wahrscheinlich odontogenen Ursprungs. Malassezsche Epithelreste können in seltenen Fällen vorkommen.

Symptomatik:

Vorkommen als zentraler Tumor im Kieferknochen mit Auftreibung des Knochens.

Das Röntgenbild zeigt überwiegend multilokuläre blasenartige Aufhellungen.

Differenzialdiagnose:

Ameloblastisches Fibrom, desmoplastisches Fibrom, andere zentrale Kiefertumoren.

Therapie:

  • Segmentresektion des Kiefers.
  • Kieferersatz durch Knochentransplantat.
Auftreibung des Alveolarfortsatzes im linken Oberkiefer durch ein Myxom
Röntgenologisch fanden sich eine unscharf gekammerte Verschattung im linken Molarenbereich des Oberkiefers und eine totale Verschattung der linken Kieferhöhle mit Resorption der lateralen Kieferhöhlenwand.
Röntgenologisch fanden sich eine unscharf gekammerte Verschattung im linken Molarenbereich des Oberkiefers und eine totale Verschattung der linken Kieferhöhle mit Resorption der lateralen Kieferhöhlenwand.

Lipom

Lipom der Wangenregion. Infolge der weichen Konsistenz ist der Tumor eindrückbar.
Lipom im submandibulären Bereich

Gutartige, langsam wachsende Geschwulst des Fettgewebes.

Symptomatik:

Vorkommen im Subkutanbereich und im submukösen Bereich der Mundhöhle. Weiche Konsistenz, Verschieblichkeit gegen die Oberfläche und die tieferen Schichten.

Differenzialdiagnose:

Weiches Fibrom, Neurofibrom, Lymphangiom, Myxom, Histiozytom, Speicheldrüsengeschwülste.

Therapie:

  • Exzision. Bei den unter der Schleimhaut gelegenen Lipomen wird die deckende Schleimhaut mit exzidiert.

Chondrom

Verkalktes Chondrom des rechten Unterkiefers

Gutartige Geschwulst des Knorpelgewebes.

Symptomatik:

Chondrome kommen solitär und multipel im Kiefer- und Schädelbereich, aber auch in der Zunge (Meckelscher Knorpel) vor. Die im Knochen gelegenen Chondrome sind allseitig von Knochen umgebenen (Enchondrome), man findet dann eine Auftreibung des Knochens. Chondrome können auch an der Außenseite des Knochens als rundliche Geschwülste von derb-elastischer Konsistenz mit bindegewebiger Kapsel lokalisiert sein (Ekchondrome).

Bei multiplem Befall muss mit einer malignen Entartung gerechnet werden.

Das Röntgenbild zeigt bei Enchondromen eine rundliche Aufhellung, bei stärkerer Verkalkung auch eine Verschattung der Knochenstruktur.

Differenzialdiagnose:

Zentrale Fibrome, Osteome, odontogene Tumoren, fibröse Dysplasie, Knochensarkome, Morbus Paget.

Therapie:

  • Solitäre Chondrome mit peripherer Bindegewebskapsel können ausgeschält werden.
  • Bei multiplem Befall ist eine großzügige Entfernung mit Knochenresektion erforderlich.

Osteom

Auftreibung des Unterkiefers durch ein eburnisiertes Osteom
Dichte Verschattung im Frontzahn- und Prämolarenbereich des linken Unterkiefers

Gutartiger, nur im Kopfbereich, besonders am Unterkiefer vorkommender Tumor, der aus spongiösem oder kompaktem Knochen besteht.

Symptomatik:

Osteome können dem Kieferknochen aufsitzen oder zentral im Knochen gelegen sein. Bei großer Ausdehnung ist eine knochenharte Auftreibung erkennbar. In der Regel sistiert das Wachstum nach Ausreifung zu kompaktem Knochen (eburnisiertes Osteom).

Röntgenologisch findet man eine Knochenverdichtung, die in der Regel scharf gegen den gesunden Knochen abgegrenzt ist.

Differenzialdiagnose:

Ossifizierendes Fibrom, Chondrom, osteogenes Sarkom, hartsubstanzbildende odontogene Tumoren, fibröse Dysplasie, Morbus Paget, sklerosierende Osteomyelitis, Exostosen, Knochensklerosen.

Therapie:

  • Bei eburnisierten Osteomen Abtragung mit dem Meißel oder Ausschälung aus dem gesunden Knochen mit Bohrern und Fräsen. Füllt der Tumor den gesamten Kieferquerschnitt aus, so kann auch eine Kieferresektion notwendig werden.
  • Bei aktiv wachsenden Osteomen periphere Osteotomie oder Kieferresektion.
  • Nach Kieferresektion Knochenersatz.
Dichte Verschattung im Frontzahn- und Prämolarenbereich des linken Unterkiefers
Kein Osteom, sondern Osteosklerose im Bereich einer apikalen Parodontitis des 1. Molaren
Osteom zwischen den beiden Molaren. Resorption der distalen Wurzel 46

Osteoblastom

Der selten vorkommende Tumor besteht aus einem Netz von Faserknochenbälkchen mit Osteoblasten und Osteoklasten in den Markräumen.

Symptomatik:

Auftreibung des Knochens. Der Tumor kann zentral, kortikal und subperiostal auftreten.

Röntgenologisch erkennt man eine rundliche oder ovale Verschattung mit scharfer Begrenzung durch eine schmale Aufhellungszone.

Differenzialdiagnose:

Wie bei Osteom.

Therapie:

  • Periphere Osteototomie, bei größeren Tumoren auch Segmentresektion der Kiefers mit abschließendem Kieferersatz.

Gardner-Syndrom

Osteome im Kiefer- und Mittelgesichtsbereich mit überzähligen Zähnen, Hauttumoren (Lipome, Fibrome, Talgzysten) und Dickdarmpolypen.

Riesenzellgranulom, Riesenzellgeschwulst, Osteoklastom

Zentrales Riesenzellgranulom im rechten aufsteigenden Ast des Unterkiefers
Zentrales Riesenzellgranulom des gesamten Unterkiefers bei einem 15-jährigen Mädchen
Riesenzelltumor (Osteoklastom) im Bereich des Kieferwinkels. Die histologische Untersuchung ergab zunächst ein Riesenzellgranulom.
Vergrößerung der Aufhellung nach Extraktion 37 und 38. Nach histologischer Diagnose eines Osteoklastoms Segmentresektion des befallenen Unterkieferabschnitts mit Beckenkammtransplantat

Das Riesenzellgranulom des Knochens gleicht in seiner feingeweblichen Struktur der Epulis gigantocellularis und tritt im gesamten Skelett auf. Der Kieferbereich ist mit etwa 10 % betroffen. Die osteolytische Entität hat in der Regel Granulomcharakter; es gibt aber auch Fälle mit eindeutigem Tumorcharakter (Osteoklastom).

Symptomatik:

Meistens werden jüngere Menschen betroffen; der Unterkiefer wird häufiger befallen als der Oberkiefer. Der betroffene Kieferbereich kann leicht aufgetrieben sein.

Das Röntgenbild zeigt eine scharf begrenzte Aufhellung mit gelappten Rändern oder eine blasige polyzystische Struktur, aber auch eine umschriebene unscharf begrenzte Aufhellung.

Das Osteoklastom ist klinisch und röntgenologisch nicht von einem Riesenzellgranulom abzugrenzen.

Differenzialdiagnose:

Osteodystrophia fibrosa generalisata (Recklinghausen).

Bei monozystischer Struktur im Röntgenbild: Zentrales Fibrom, eosinophiles Granulom.

Bei polyzystischer Zeichnung im Röntgenbild: Fibröse Dysplasie, Ameloblastom.

Bei umschriebener unscharf begrenzter Aufhellung: Sarkome, zentrale Karzinome, Osteomyelitis, eosinophiles Granulom.

Therapie:

  • Probeexzision: Die Unterscheidung, ob ein Granulom oder ein Osteoklastom vorliegt, kann in einem Teil der Fälle bei der histologischen Untersuchung getroffen werden.
  • Wurde vom Pathologen ein Osteoklastom nachgewiesen, so ist eine Radikaloperation durch Resektion des befallenen Kieferabschnitts angezeigt.
  • Wurde die Veränderung als Riesenzellgranulom eingestuft, so wird eine sorgfältige Kürettage mit Ausfüllung des Hohlraumes durch ein Knochenersatzmaterial vorgenommen.
  • Kommt es nach einer Kürettage zu einem Rezidiv, so muss davon ausgegangen werden, dass ein Osteoklastom vorliegt. Es ist dann eine Resektion des Kieferabschnitts erforderlich.
  • Nach einer Radikaloperation ist ein Ersatz des fehlenden Kieferabschnitts erforderlich.

Myom

Gutartige, im Kieferbereich seltene Geschwulst der Muskulatur.

Das Leiomyom leitet sich von der glatten Muskulatur ab, das Rhabdomyom ist eine Geschwulst der quergestreiften Muskulatur.

Symptomatik:

Leiomyome kommen im Kiefer-Gesichts-Bereich in der Haut, seltener in der Schleimhaut als linsen- bis erbsengroße Knoten vor.

Das sehr seltene Rhabdomyom kommt in der Zunge vor.

Therapie:

  • Exzision.

Granularzell-Myoblastom (Myoblastenmyom, granuläres Neurom, kongenitale Epulis)

Geschwulst umstrittener myogener, möglicherweise neurogener Herkunft.

Symptomatik:

Rundlicher derber Tumor mit glatter Schleimhautoberfläche bei Erwachsenen an den Zungenrändern, an den Lippen, im Mundboden und als zentraler Tumor des Kiefers. Bei Neugeborenen kann der Tumor am Alveolarfortsatz lokalisiert sein (Epulis congenita). In einem Teil der Fälle kann die deckende Schleimhaut leukoplakieartige Wucherungen aufweisen. In seltenen Fällen ist eine maligne Entartung möglich.

Therapie:

  • Exzision

Hämangiom

Naevus flammeus im Ausbreitungsgebiet des 2. Trigeminusastes
Planotuberöses Hämangiom der Wangenschleimhaut
Planotuberöses Hämangiom der Zunge
Submuköses Hämangiom in der Oberlippe
Zentrales Hämangiom als blasige Aufhellung zwischen 22 und 23 bei gleichzeitigem subkutanem Hämangiom der linken Gesichtsseite
Großes kavernöses Hämangiom im aufsteigenden Ast des rechten Unterkiefers bei einem 5-jährigen Mädchen. Nach Extraktion eines Zahnes war es zu einer massiven Blutung gekommen.
Planotuberöses Hämangiom im Lippenrot der Unterlippe
Situation nach Exzision des Tumors und Lippenrotersatz durch Zungenschleimhaut
Subkutanes Hämangiom der Oberlippe
Situation nach Exzision des Tumors und Defektdeckung
Schema der Defektdeckung mit zwei Nasolabiallappen nach Exzision des Tumors

Hämangiome sind gutartige Tumoren oder geschwulstartige Hyperplasien, die an das Blutgefäßsystem angeschlossen sind.

Das kapilläre Hämangiom (Hämangioma simplex capillare) hat kapillarähnliche, von einem Endothel ausgekleidete Hohlräume.

Das kavernöse Hämangiom (Hämangioma simplex cavernosum) besteht aus größeren sinusartigen Hohlräumen.

Symptomatik:

Hämangiome sind meistens angeboren oder sie entwickeln sich kurz nach der Geburt. Das mehr oder weniger schnelle Wachstum kommt in der Regel innerhalb der ersten Lebensjahre zum Stillstand. Die Veränderungen können sich im Laufe der Zeit zurückbilden (Spontanheilung) oder zeitlebens bestehen bleiben, ohne weiter zu wachsen.

Daneben gibt es Spätformen, die bei Jugendlichen oder Erwachsenen auftreten.

Klinisch werden folgende Formen unterschieden:

  • Der Naevus flammeus (Feuermal) ist ein in der Haut lokalisiertes Hämangiom von weinroter Farbe, das ein beträchtliches Ausmaß annehmen kann und nicht selten im Ausbreitungsgebiet eines oder mehrerer Trigeminusäste gelegen ist.
  • Das planotuberöse Hämangiom bildet auf der Haut oder Schleimhaut flach erhabene rote bis blaurote Beete mit glatter oder feinkörniger Oberfläche.
  • Das tubero-nodöse  Hämangiom (Erdbeernaevus) tritt in Form gelappter aufeinandersitzender Knoten von blassroter bis dunkelroter Farbe im Bereich der Haut oder Schleimhaut auf. Bei Verletzungen entstehen blutende Ulzerationen.
  • Das subkutane Hämangiom infiltriert die tieferen Gewebsschichten. Im Gesicht reicht es nicht selten bis auf die Schleimhautseite; man erkennt dann an der Oberfläche einen blauen Schimmer. Haut und Schleimhaut können aber auch mitbefallen sein.
  • Das zentrale Kieferhämangiom ist relativ selten, Es kommt in der Regel in Kombination mit angiomatösen Veränderungen der Schleimhaut oder der Haut vor.

Im Röntgenbild findet man polyzystische Aufhellungen oder eine wabige Struktur.

Eine gute Darstellung ist durch eine Arteriographie der A. carotis externa möglich.

Differenzialdiagnose:

Bei den in die tiefen Gewebsschichten reichenden Formen sind Lymphangiome, bei zentralen Kieferhämangiomen andere Knochentumoren, wie Ameloblastome, Riesenzellgranulome und eine fibröse Dysplasie anzugrenzen.

Therapie:

Naevus flammeus:

  • Schrittweise Exzision.
  • Exzision mit Hauttransplantation oder Defektdeckung durch gestielten Lappen.
  • Kryotherapie.
  • Laserbehandlung.

Hämangiome der Weichteile:

  • Hier sollte die Möglichkeit einer Spontanregression in den Therapieplan einbezogen werden.
  • Hämangiome, die ulzeriert sind und bluten oder verstärkte Wachstumstendenz zeigen, sollten frühzeitig exzidiert werden. Die entstehenden Defekte müssen durch Lappenplastik versorgt werden.
  • Im übrigen sollte mit der Therapie abgewartet werden, ob eine Spontanregression eintritt. Bleibt diese aus, so ist eine operative Behandlung erforderlich.
  • Bei kavernösen Hämangiomen kann auch eine verödende Injektionsbehandlung vorgenommen werden, die zu einer Thrombosierung mit anschließender Vernarbung führt.

Zentrales Kieferhämangiom:

  • Segmentresektion des befallenen Kieferbereiches.
  • Primäre oder sekundäre Defektdeckung mit Knochentransplantation.
  • Bei einer Zahnextraktion im Bereich eines zentralen Kieferhämangioms können kavernöse Hohlräume eröffnet werden, aus denen es massiv blutet. Tritt ein solcher Zwischenfall in einer zahnärztlichen Praxis auf, so ist dies immer ein dramatisches Ereignis.
    Am besten ist es in solchen Fällen, den Zahn wieder in die Alveole einzubringen und den Patienten zubeißen zu lassen. Gegebenenfalls muss die Alveole durch eine Tamponade und digitalen Druck komprimiert werden. Der Patient ist sofort in eine MKG-chirurgische Klinik einzuweisen, wo eine Kieferresektion erfolgen muss.
    Prophylaktisch sollte im Bereich hämangiomatöser Veränderungen der Schleimhaut keine Zahnextraktion ohne vorherigen röntgenologischen Ausschluss eines zentralen Kieferhämangioms vorgenommen werden.

Lymphangiom

Lymphangiom der rechten Wange bei einem 13 Monate alten Jungen. Der Tumor war seit der Geburt vorhanden.
Lymphangiom der Zunge bei einem einjährigen Kind

Die gutartige in der Regel angeborene Geschwulst besteht aus Hohlräumen, die mit Lymphgefäßen in Verbindung stehen und Lymphe – gelegentlich auch Blut – enthalten. Man unterscheidet kapilläre, kavernöse und zystische Formen.

Symptomatik:

Vorkommen im Hals- und Wangenbereich und in der Zunge in diffuser Form, seltener als abgekapselter Knoten. Die Farbe ist graurot, die Oberfläche oft bläschenartig vorgewölbt.

Differenzialdiagnose:

Lipom und andere weiche Tumoren.

Therapie

  • Exzision.

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Seltene Gefäßgeschwülste

Gemmangiom:

Der gutartige Tumor, der erbsen- bis walnussgroß wird und im Gesicht und in der Gaumenschleimhaut vorkommt, besteht aus Gefäßsprossen, die ein Kapillarnetz bilden.

Hämangioperizytom:

Sonderform des kapillären Hämangioms. Der meistens gutartige, gelegentlich auch metastasierende und aggressiv wachsende Tumor kommt am Kopf, Hals und an der Zunge vor.

Glomustumor:

Gutartige neuro-myo-arterielle Geschwulst, die mit ihren Gefäßen zwischen arterielle und venöse Strombahn geschaltet ist.

Angiomyom:

Gutartige Gefäßwucherung, bei der besonders die Muskulatur beteiligt ist. Vorkommen im Gesicht und in der Mundhöhle.

Therapie dieser Gefäßgeschwülste:

  • Exzision.