Speicheldrüsen- Erkrankungen
Unterthemen
Speichelsteine sind Konkrementablagerungen im Ausführungsgangsystem der Speicheldrüsen. Sie sind teils Ursache, teils Folge einer Entzündung im Drüsenbereich. Weitere Ursachen sind Dyschylie, Hyposialie, Speicheleindickung, Gangerweiterung und Stoffwechselstörungen.
Symptomatik:
80 % aller Speichelsteine werden in der Submandibulardrüse gefunden. Auf die Parotisdrüse entfallen 13 % und auf die Glandula sublingualis 7 %.
In der Regel findet man in der betroffenen Drüse eine chronische oder akute Sialoadenitis mit den oben beschriebenen Symptomen. Während der Mahlzeiten kann eine Sekretstauung mit Drüsenschwellung und kolikartigen Schmerzen auftreten, die maximal zwei Stunden anhält.
Steine, die im Ausführungsgang der Submandibulardrüse oder der Glandula parotis liegen, sind meistens zu palpieren.
Die röntgenologische Darstellung von Speichelsteinen in der Submandibular- und Sublingualdrüse ist mit einer Mundbodenübersichtsaufnahme oder einer Panoramaschichtaufnahme möglich. Steine im Bereich der Parotisdrüse können durch eine Weichteilaufnahme mit einem intraoral im Vestibulum liegenden Film oder durch eine Schichtaufnahme dargestellt werden.
Ein Teil der Speichelsteine gibt keinen Röntgenschatten, hier ist der Nachweis nur durch Sialographie möglich.
Therapie:
- Steine im Ductus submandibularis können nach intraoraler Gangschlitzung entfernt werden. Bildet sich danach die Sialoadenitis zurück, so ist keine weitere Therapie erforderlich.
- Die operative Entfernung der Submandibulardrüse ist bei intraglandulären Steinen erforderlich oder bei weiter bestehender Drüsenverhärtung nach Entfernung eines Steines im Ductus submandibularis.
- Bei einem Stein in der Sublingualdrüse wird der betroffene Drüsenabschnitt exzidiert.
- Ein Stein im Parotisausführungsgang wird über einen intraoralen Zugang entfernt. Die in der Regel vorhandene Sialoadenitis heilt danach meistens aus.
- Bei intraglandulären Steinen der Parotisdrüse ist eine übersichtliche extraorale Freilegung der Drüse erforderlich. Gegebenenfalls ist eine Teilexstirpation oder eine komplette konservative Parotidektomie mit Freilegung und Erhaltung des N. facialis (siehe Speicheldrüsentumore) erforderlich.