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Kieferknochen- Erkrankungen

Unterthemen

Bei der fibrösen Knochendysplasie (auch „Morbus Jaffé-Lichtenstein“ oder „Osteofibrosis deformans juvenilis Uehlinger“) handelt es sich um eine geschwulstartige Knochenfehlbildung, die vermutlich genetisch bedingt ist und meist im Kindes- und Jugendalter (vor allem bei Mädchen) auftritt. Am häufigsten entwickelt sich eine fibröse Knochendysplasie an den Kieferknochen. Die Veränderungen des Kieferknochens können zu einer Störung des Kontaktes zwischen den Zähnen des Ober- und Unterkiefers führen.

Cherubismus ist eine vererbte, nahezu ausschließlich an den Kieferknochen auftretende Erkrankung, bei der es zu deutlichen Verdickungen der „Alveolarfortsätze“ sowohl im Ober- als auch im Unterkiefer kommt. Die Alveolarfortsätze sind diejenigen Teile von Ober- und Unterkiefer, die die „Zahnfächer“ tragen. Die Zahnfächer stellen die Vertiefungen dar, in denen die Zahnwurzeln stecken.

Akromegalie äußert sich durch eine Vergrößerung von Körperendgliedern oder von vorspringenden Körperteilen wie z. B. Händen, Füßen, Nase, Kinn und Unterkiefer. Akromegalie wird durch eine verstärkte Ausschüttung von Wachstumshormonen ausgelöst, die meistens auf einen gutartigen Tumor im Vorderlappen der Hirnanhangdrüse zurückzuführen ist.

Die Osteodystrophia fibrosa generalisata (auch „Morbus Recklinghausen“) zeigt sich durch einen Mineralverlust in den Skelettknochen, der häufig zuerst in den Kieferknochen bemerkt wird. Die Krankheit äußert sich zunächst in rheumatischen Schmerzen, rascher Ermüdung und Schwächegefühlen. Später können spontane Knochenbrüche auftreten. Ursache der Krankheit ist eine Gewebevergrößerung in den Nebenschilddrüsen, die zu einer verstärkten Ausschüttung eines bestimmten Hormons führt. Das Hormon bewirkt eine Erhöhung der Kalzium-Konzentration im Blutplasma, was die Bildung von Nierensteinen begünstigt. Die Osteodystrophia fibrosa generalisata tritt überwiegend bei Frauen im Alter zwischen 20 und 50 Jahren auf.

Osteoporose (auch „Knochenschwund“) ist eine mit zunehmendem Alter auftretende Knochenerkrankung, bei der sich die Knochendichte verringert, so dass die Knochen anfälliger für Brüche werden.

Osteomalazie ist eine durch Mangel an Vitamin D oder Kalzium ausgelöste, schmerzhafte Knochenerweichung bei Erwachsenen. Bei Kindern kann Osteomalazie bei Vitamin-D-Mangel als Rachitis (Erkrankung des wachsenden Knochens) und zwischen dem dritten Lebensjahr und der Pubertät als Spätrachitis auftreten.

Die Ostitis deformans (auch „Morbus Paget“) stellt eine Erkrankung der Skelettknochen dar, bei der es zu einer allmählichen Verdickung der Knochen kommt. Die Ostitis deformans kann auf eine Knochenregion beschränkt sein oder mehrere Knochenbereiche betreffen und entwickelt sich vor allem zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr (häufiger bei Männern). Da die Ostitis deformans weltweit überwiegend bei Menschen europäischer Herkunft auftritt, ist eine genetische Ursache zu vermuten.