Chirurgische Zahnheilkunde
Unterthemen
Viele Entzündungen in der Mundhöhle haben gemeinsame Ursachen, die v.a. in der Verzögerung bzw. Störung der Wundheilung und Infektionsabwehr zu sehen sind. Hierzu zählen Wundheilstörungen mit Knochen- und Weichteilinfektionen infolge von
- operativen Eingriffen und Verletzungen,
- Zahnentfernungen,
- infizierten Wurzelkanälen,
- parodontalen Taschen,
- Dentitio difficilis (erschwerter Zahndurchbruch v.a. von Zahn 38 bzw. 48).
Im Allgemeinen ist die Selbstheilungstendenz der oralen Gewebe ausgezeichnet. Als Ursachen für eine verzögerte Wundheilung sind meistens eingedrungene Bakterien oder Wundsekretstau zu sehen. Daneben können auch systemische Grunderkrankungen des Organismus eine Wundheilung stören oder erschweren (z.B. Diabetes, Bluterkrankungen). Auch unter keimarmen Bedingungen kann es nach operativen Zahnentfernungen, Wurzelspitzenresektionen oder Zystenoperationen zu Schwellungen und Wundheilungsstörungen kommen. Eine postoperative Schwellung am nächsten Tag kann die Folge der Gewebeirritation sein. Diese Schwellungen sprechen gut auf Kühlen an. Falls es einen Tag später zu einer Verschlechterung kommt, beginnt man mit der Bakterienbekämpfung und Drainage. Die antibakterielle Therapie kann lokal durch Spülungen oder systemisch durch Antibiotika erfolgen. Eine Verbesserung des Sekretabflusses erreicht man durch teilweises Öffnen der Nähte und ggf. Einlegen von Gazestreifen.