Zahnkliniken und Zahnarztzentren

Schleimhaut- Erkrankungen

Unterthemen

Die Candidiasis wird durch Candida albicans, den Soorpilz, hervorgerufen, der sich bei vielen gesunden Menschen in der Mundhöhle nachweisen lässt. Eine Soormykose entsteht jedoch erst, wenn weitere Faktoren hinzutreten, wie allgemeine Resistenzschwäche (Säuglinge und Greise), HIV-Infektionen, Corticosteroidtherapie, Zytostatikabehandlung, Schwangerschaft, Pemphigus chronicus, Ernährungsstörungen u.a. Erkrankungen.

Lokal begünstigende Faktoren sind chronische Irritationen durch Prothesen, schlechte Mundhygiene, Xerostomie und Bestrahlungsfolgen.

Symptomatik:

  • Akute pseudomembranöse Candidiasis:
    Erythem der Schleimhaut mit schneeweißen abwischbaren Flecken, die zu größeren flächenhaften pelzigen Pseudomembranen konfluieren und sich leicht abziehen lassen. Ulzerös nekrotisierende Veränderungen und Faulecken an den Mundwinkeln kommen ebenfalls vor.
  • Akute atrophische (erythematöse) Candidiasis:
    Kann aus einer pseudomembranösen Form entstehen oder auch nach antibiotischer Behandlung auftreten.
    Schmerzhafte Rötung der glatt atrophischen Schleimhaut, besonders im Bereich der Zunge.
  • Chronische atrophische Candidiasis:
    Prothesenstomatitis: Fleckige Rötungen der palatinalen und Kammschleimhaut.
  • Chronische hyperplastische Candidiasis:
    Die auch als Candidaleukoplakie bezeichnete Erkrankung tritt als weißliche papillomatöse, teilweise ulzerierte Schleimhautveränderung vorwiegend an den Mundwinkeln, am Gaumen und am Zungenrücken auf.
  • Chronische mukokutane und granulomatöse Candidiasis bei Immundefekten:
    Tiefreichende Form der Soorinfektion. Mit zunehmender Tiefenausbreitung werden die Beläge dicker und fester, sie lassen sich dann nicht mehr abziehen. Die Lippen sind stark geschwollen und gefurcht.
    In großem Umfang können auch Hautregionen befallen werden.
    Diagnostisch muss nach einem möglichen Immundefekt gesucht werden.

Diagnose:

Untersuchung von Abstrichpräparaten.

Therapie:

  • Lokale Therapie mit einem Antimykotikum (Nystatin, Amphotericin-B oder Natamycin).
  • Bei chronischer mukokutaner und granulomatöser Candidiasis bei Immundefekten zusätzlich systemische Behandlung mit Ketoconazol in einer Hautklinik.
Pseudomembranöse Candidiasis am Gaumen (Sammlung Prof. Straßburg, Düsseldorf)
Pseudomembranöse Candidiasis am Gaumen (Sammlung Prof. Straßburg, Düsseldorf)
Pseudomembranöse Candidiasis im Bereich der Wange und der Zunge (Sammlung Prof. Straßburg, Düsseldorf)
Pseudomembranöse Candidiasis im Bereich der Wange und der Zunge (Sammlung Prof. Straßburg, Düsseldorf)
Pseudomembranöse Candidiasis im Bereich der Wange und der Zunge (Sammlung Prof. Straßburg, Düsseldorf)
Pseudomembranöse Candidiasis im Bereich der Wange und der Zunge (Sammlung Prof. Straßburg, Düsseldorf)<br>
Chronisch hyperplastische Candidiasis (Sammlung Prof. Straßburg, Düsseldorf)
Chronisch hyperplastische Candidiasis (Sammlung Prof. Straßburg, Düsseldorf)

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