Chirurgische Zahnheilkunde
Unterthemen
Abszesse
Der entstehende Eiter sucht sich zuerst einen Weg durch den Knochen (enossaler Abszess). Danach trifft er auf die empfindliche Knochenhaut, das Periost (subperiostaler Abszess). Es kommt zu akuten starken Schmerzen, bis die Knochenhaut durchdrungen ist und der Eiter in das Gewebe abfließt (submuköser Abszess). Oft hilft nur eine Inzision, damit der Eiter abfließen kann. Eine Drainage hält die Abflussstelle offen. Schmerzen und Schwellungen gehen zurück. Ist der Zahn beschwerdefrei und eine bakteriendichte Wurzelkanalfüllung möglich, gehen auch die Knochenveränderungen zurück.
Die Therapie besteht in der chirurgischen Eröffnung (Inzision) und dem Offenhalten der Inzisionsstelle, damit der Eiter abfließen kann. Manchmal kann sich ein Abszess auch über einen Fistelgang nach außen selbst entleeren. Patienten haben oft jahrelang eine Fistel an einem devitalen Zahn, ohne dies zu bemerken. Diese Fistelgänge können durch eine Exzision entfernt werden. Von den Zähnen ausgehende, so genannte odontogene bzw. dentogene Abszesse im Kopf-Hals-Bereich können an der Oberfläche oder in der Tiefe des Gewebes vorkommen.
Oberflächliche Abszesse liegen
- submukös (unter der Schleimhaut)
- subkutan (unter der Haut)
- subperiostal (unter der Knochenhaut)
- palatinal (im Gaumen)
- sublingual (unter der Zunge)
Tief liegende Abszesse befinden sich
- im Mundboden
- submandibulär (unter dem Unterkiefer)
- submentaler Abszess (unter dem Kinn)
- perimandibulär (um den Unterkiefer herum)