Zahnkliniken und Zahnarztzentren

Schleimhaut- Erkrankungen

Unterthemen

Lingua plicata

Erblich bedingte Falten- und Furchenbildung, entwickelt sich aber erst im Kindes- oder Jugendlichenalter.

Symptomatik:

Zungenoberfläche gefurcht wie ein Autoreifen. In den Furchen können sich Detritus, Bakterien und Pilze (Soor) einnisten und entzündliche Reizungen verursachen.

Therapie:

  • Entfernung von Belägen und Detritus.
  • Bei entzündlichen Reaktionen Spülungen mit desinfizierendem Mundwasser.
Lingua plicata (Sammlung Prof. Straßburg, Düsseldorf)
Lingua plicata (Sammlung Prof. Straßburg, Düsseldorf)

Exfoliatio areata linguae (Lingua geographica)

Schälungsprozess der Papillae filiformes. Ätiologie unbekannt.

Symptomatik:

Es entstehen rundliche Bezirke auf der Zungenoberfläche, die ein zentrales Häutchen abstoßen. Danach liegen gerötete glatte Flächen frei, in deren Bereich die Papillae fungiformes als rote Punkte hervortreten. Die einzelnen Flecken sind von grau-gelblichen oder weißen Randsäumen umgeben und können miteinander konfluieren (Landkartenzunge). Der Prozess schreitet fort, wobei die Papillae filiformes wieder aufgebaut werden. Das klinische Erscheinungsbild wechselt von Tag zu Tag.

Die Kombination mit einer Lingua plicata ist möglich.

Differenzialdiagnose:

Atrophie der Zungenoberfläche nach Scheuern an Zahnkanten und Prothesenkörpern, Möller-Huntersche Glossitis.

Therapie:

Nicht erforderlich.

Exfoliatio areata linguae (Lingua geographica)
Exfoliatio areata linguae (Lingua geographica)

Tonsilla linguae lateralis

Die Zungentonsille ist eine Heterotopie lymphatischen Gewebes aus dem Waldeyerschen Rachenring.

Symptomatik:

Gehöckerte weiche Erhabenheit am Zungenrand am Übergang zum vorderen Gaumenbogen. Kommt in der Regel doppelseitig vor und nimmt an entzündlichen Erkrankungen der Gaumentonsillen teil.

Therapie:

  • Bei entzündlicher Reaktion Entfernung zusammen mit den Gaumentonsillen.
  • Bei entzündungsfreier Situation keine Therapie erforderlich.

Glossitis rhombica mediana

Persistenz der Tuberculum impar.

Symptomatik:

Wulstig erhabener rhombischer bis ovaler Bezirk mit höckerig-knotiger, lackartig glänzender grau-roter bis intensivroter – manchmal auch leukoplakisch veränderter – Oberfläche in der Mittellinie vor dem Foramen coecum.

Therapie:

In der Regel nicht erforderlich. Bei entzündlicher Überlagerung Exzision.

Zungenbelag

Verhornung der Papillae filiformes. Ablagerung von Speiseresten bei unzureichendem Kauen und mangelhafter Reinigung. Besonders bei Kieferbruchpatienten nach längerer Immobilisation des Unterkiefers.

Symptomatik:

Belag aus verhornten Plattenepithelien und Speiseresten.

Therapie: Entfernung des Belages. Zahnsanierung und prothetische Versorgung mit Schaffung einer normalen Kausituation.

Schwarze Haarzunge (Lingua villosa nigra)

Hyperplasie der Papillae filiformes durch entzündliche oder chemische Reize, Ernährungsstörungen durch Vitaminmangel (A und B, Nikotinsäureamid) sowie Schädigung der Mundflora durch Antibiotika.

Symptomatik:

Haarartige Hornfortsätze von grauschwarzer bis braunrötlicher Farbe, die durch Einlagerung exogener Farbstoffe zustande kommt. Die Veränderung, die hauptsächlich bei Männern austritt, sitzt in der Regel im medianen Abschnitt des mittleren Zungendrittels.

Therapie:

  • Durch Einnahme von Nicotinamid (Nicobion) kann die Haarzunge in einigen Fällen beseitigt werden.
  • Chirurgische Abschabung der hyperplastischen Papillen.

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